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Kamelien: Sachgerechte Ernährung

Kamelien müssen zeitgerecht und vorsichtig gedüngt werden. Sie sind Stickstoff-fresser. Als Regel gilt, sie nur in der Zeit ihres Wachtums mit Dünger zu versorgen, d.h., mit Beginn des Austriebs nach der Blüte, je nach Standort Ende Februar bis Ende April. Die Düngergaben sollten rechtzeitig (Ende Mai) eingestellt werden, damit die Triebe zum Sommer richtig ausreifen können. Kamelien sind salzempfindlich. Bekommen sie zu starke Düngergaben, so werden die Blätter von der Spitze her nekrotisch (das Gewebe stirbt und wird schwarz), später auch von den Blatträndern. Aus diesem Grund wird empfohlen, Düngerkonzentrationen zu halbieren ( Grenze: 1g /l Wasser). Sollten die Kamelien Anzeichen einer Überdüngung zeigen, so müssen Sie den Ballen mit viel Wasser auswaschen.

Als Dünger können Sie jeden flüssigen Gründünger nehmen (Blühdünger enthält zu wenig Stickstoff). Flüssigdünger hat den Vorteil, daß er der Pflanze sofort zur Verfügung steht. Kamelienvermehrungsbetriebe nehmen den Spezialdünger für Moorbeet pflanzen Alkrysal. Viele Amateure haben hervorragende Ergebnisse damit, er ist nicht billig, hält aber ewig (25 kg Sack bei Raiffeisen). Allerdings ist seine Wirkung abhängig vom Gießverhalten und von der Durchlässigkeit des Substrates. Wenn nämlich bei durchlässigem Substrat viel gegossen wird, so werden die Stickstoffsalze sehr schnell ausgewaschen, während Kali- und Phosphorsalze sich soweit anreichern können, daß sie schon schädlich sind. Das Ergebnis ist, daß die Kamelie unter diesen Umständen gelbliche Blätter bekommt und von unten her verkahlt,sie verhungert. Es hilft dann aber nicht, mehr Dünger zu geben, dieser würde das Problem verschärfen.

Was ist in diesen Fällen zu tun? Nun, man muß organischen Dünger verwenden, der den Stickstoff langsamer entläßt. Probieren Sie also alternativ, wenn die Alkrysalmethode bei Ihnen nicht anschlägt, festen Rhododendrondünger mit Guano auf die Topfoberfläche zu geben, eine Gabe (Teelöffel oder Esslöffel voll je nach Größe der Pflanze) am Beginn des Wachtums, eine weitere Anfang Mai. Kaufen Sie aber keinen Guano separat, er wird nämlich zur Zeit flüssig mit Urgesteinsmehl angeboten, und dieses ist Gift für Kamelien. Die Düngermischung Rhododendron mit Guano wird von Dehner und Neudorff angeboten. Hilfsweise kann man auch weitere organische Dünger ausprobieren, wie Hornspäne, Fischmehl u.a.
Ich habe seit der Umstellung auf die Guanomethode jetzt auch dunkelgrüne Blätter an den Kamelien, und Exemplare, die vordem unten verkahlten, treiben aus den kahlen Stellen neu aus. Es gibt wohl keine Patentrezept, man muß die Düngemethode finden, die dem eigenen Gießverhalten und dem verwendeten Erdsubstrat angemessen ist.

Neuerdings wird sogenannter Langzeitdünger empfohlen, z.B. Osmocote. Dies ist ein Versuch wert, aber eher in Gärtnereien, die ihr Gießverhalten genau kennen. Wenn nämlich der Dünger im Sommer noch nicht ausgewaschen ist, so bleibt die Kamelie im Trieb und bekommt einen zweiten Zuwachs. Dieser Zuwachs muß unter allen Umständen vermieden werden: er verhindert die Ausbildung von Blühknospen an den Frühlinstrieben, und selbst werden sie im Herbst nicht mehr so reif, daß sie ihrerseits noch Knospen bilden können. Kneifen Sie also jeden Sommer- oder Herbsttrieb rigoros mit den Fingernägeln aus, selbst wenn es weh tut, weil sie oft so wüchsig daherkommen.

Mangelerscheinungen

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