Im Jahre 2001 bin ich eingeladen worden, in Perth/Australien zum 50. Jubiläum der australischen Kameliengesellschaft, im August 2002 einen Vortrag über Kamelien in Europa zu halten. Nach einigem Zögern sagte ich zu, obwohl man mir sagte, was ich denn in dieser trockenen und steinigen Gegend wolle.
Ich bin trotzdem gefahren und wurde überrascht, von der wunderschönen grünen Landschaft, in die Perth eingebettet liegt. Für diesen Vortrag habe ich mich dann in Europa über die Standorte alter Kamelien kundig gemacht. Neben dem ältesten, speziell für Kamelien gebautem Gewächshaus in Wollaton Hall bei Nottingham/England, der ältesten Kamelienkollektion in Chiswick House/London, der Pillnitzer Kamelie bei Dresden, den königlichen Gewächshäusern in Laeken/Brüssel, habe ich besonders die Geschichte der Wilhelma in Stuttgart/Bad Cannstatt mit ihren Kamelien gewählt. Insbesondere deswegen, weil hier, trotz der vielen schwierigen Jahre, viele alte Kamelien erhalten wurden, wie zum Beispiel die belgischen Züchtungen: Pelagii, Victoria Antverpiensis, Eugenie de Massena, Maria Morren, Comte de Flandre und Grety. Diesen Vortrag durfte ich dann beim ICS-Kongress 2005 in Locarno/Schweiz noch einmal halten. Ich hatte ihn noch weiter ausgearbeitet und einige Bilder hinzugefügt. Darunter auch ein altes Bild der C.j. Sophia. Dieses Bild hat mir Frau Mary Caroni zur Verfügung gestellt. Frau Caroni war zu der Zeit die Direktorin der ICS-Region Schweiz.
Im März 2007 besuchte ich die Insel S.Miguel der Azoren, um an das zweite Treffen zum internationalen Symposium antiker Kamelien teilzunehmen. Hier traf ich wieder auf Herrn Joao Forjaz Sampaio, der auch am ICS-Kongress in Locarno teilgenommen hatte. Er erzählte mir, dass die C.j. Sophia auf S.Miguel in Furnas vorhanden sei. Sie ist dort unter den Namen C.j. Autonomia dos Acores bekannt und kam als Sämling von Belgien auf die Azoren. Herr Sampaio versprach mir, davon eine Pflanze zu schicken.
Die C.j. Sophia hat ihr Züchter Glym aus Utrecht nach der Tochter des Königs Wilhelm I. von Württemberg, der Prinzessin Sophie benannt. Sophie kam als Prinzessin in die Niederlande und wurde dort später die Königin des Landes.
Jetzt habe ich diese Kamelie erhalten und möchte sie dem zool.bot. Garten "Wilhelma" übergeben und so auf diesem Wege die "Prinzessin Sophie" in den Garten ihres Vaters bringen. Möge sie hier wohl gedeihen und den Besuchern viel Freude bereiten.
Die Kamelie ist ein Geschenk an die Wilhelma von den Kamelien-Freunden der Azoren und mir.
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