Es war wieder soweit, eigentlich hatte ich nicht gedacht, so schnell wieder nach Neuseeland zu kommen. Doch auf dem ICS-Kongress 1999 in Miyazaki/Japan fragte mich Pat Macdonald, unsere damalige ICS Präsidentin, ob ich nicht Lust hätte, zu der Nationalen Kamelienschau nach Te Kuiti zu kommen. Lust hätte ich schon, hatten mir doch die Gärten dort so gut gefallen und außerdem war ich ja Mitglied in Neuseeländischen Kameliengesellschaft. So sagte ich zu. Ich erreichte Auckland morgens um 05.45 Uhr und war erstaunt über das große Polizei und Militäraufgebot auf dem Flughafen. Es lag nicht an mir, man erwartete internationale Teilnehmer an der Asean Konferenz, die in Auckland turnusmäßig abgehalten wurde. Die Gepäckausgabe ging ziemlich schnell und ich fuhr mit dem Bus in das Stadtzentrum von Auckland. Von hier begann dann eine dreieihalb stündige Busfahrt nach Te Kuiti..
Hier wurde ich schon erwartet, war mein Kommen doch schon in der lokalen Zeitung angekündigt worden. Te Kuiti ist ein kleiner Ort, deren Bewohner besonders als Schafscherer bekannt waren. Die Kamelienfreunde waren eifrig damit beschäftigt, ihre Kamelienblüten für die Ausstellung und den dazugehörigen Wettbewerb um die Preise für die schönsten Kamelien ins richtige Licht zu stellen. Hier gibt es ganz unterschiedliche Disziplinen. Wie zum Beispiel die schönste Blüte der jeweiligen Kategorie, das schönste Arrangement der Blüten, die besten Neuzüchtungen und so manches mehr. Der Ausstellungssaal gehörte zum Gemeindezentrum, hier wurden auf langen Tischreihen die Kamelien für die Jury und die Besucher zur Schau gestellt. Auf der Bühne des Saales standen die Referenzblüten, die die Preisrichter zur Beurteilung bei Streitfragen heranzogen. Ebenso war auf der Bühne eine lange Reihe von Preisen aufgebaut, darunter Pokale, wertvolle Vasen und Gebrauchsgegenstände.Tony Barnes brachte mich zu meinem Hotel, von dort fuhren wir dann zu einem großen Restaurant. Hier wurden Eröffnungs- und Begrüßungsreden gehalten. Shigeo Matsumoto aus Japan hielt noch einen Vortrag über die Veredelung der Kamelien. Das Abendessen war a la carte. Ich bestellte mir den "Sea Fruit Basket". Es war eine gut schmeckende Mischung aus Meerestieren. Spät kam ich an diesem Abend ins Bett und musste am nächsten Morgen doch wieder früh aufstehen. Stunden lang war. Heute machten wir zunächst Besuche in Privatgärten. Davon gab es sehr viele und sehr schöne in dieser Region. Am Nachmittag ging es dann wieder zur Ausstellungshalle. Die strengen Richter hatten ihre Urteile gefällt und die Aussteller betrachteten gespannt, welche Preise sie errungen hatten. Diese Schauen sind immer die Höhepunkte des Jahres für die Amateur- und Profizüchter. Zeigt es sich hier doch, ob die vielen Mühen, die sie sich das ganze Jahr gemacht haben, auch zum Erfolg führten. Aber es herrscht auch hier das Motto, dabei sein ist alles. Zum Abschluss saßen wir bis in den späten Abend beisammen. Eine Kapelle spielte zum Tanz auf. Die Präsidentin der ICS Pat Macdonald hatte sich ausbedungen, den ganzen Abend mit mir zusammen zu sitzen. Am nächsten Morgen, Abbau der Ausstellung. Am Nachmittag, Versammlung der Mitglieder. Ich durfte als Gast daran teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit bat mich Pat Macdonald, doch für den Posten des ICS-Directors für die Region Deutschland/Österreich zu kandidieren. In Deutschland trat dann auch Professor Klaus Peper mit diesem Wunsch an mich heran. Danach besuchten wir noch einige schöne Gärten. Der nächste Morgen begann wieder mit Gartenbesichtigungen und endete in einem schönen Restaurant. Es begann danach stark zu regnen. Mit Tony Barnes fuhr ich dann in Richtung New Plymouth, dem Wohnort von Tony. Unterwegs kamen wir noch an schön gelegene Bauernhöfe vorbei. Ein Gehöft war ringsum mit einer alten großen Kamelien Hecke umsäumt. Mitten in einer Rinderweide besuchten wir einen Rhododendron, groß wie ein kleiner Wald, aus dem Jahre 1934 stammend und unter Denkmalschutz der Naturschutzbehörde stehend. |
Waldemar Max Hansen 2011 |