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Der Kamelien-Lesezettel II
Nov 2000
Liebe Kamelienfreunde!
Helga und Klaus Urban:
Dieses Buch ist eine erweiterte Neuauflage des Titels: Schöne Kamelien. Der Wechsel im Titel demonstriert auch einen Wechsel im Anspruch: nämlich ein allgemeines Handbuch, oder ein kleines Kompendium der Kamelien zu sein, und nicht nur ein schönes Blumenbuch. In der Tat ist Urbans neues Werk auf dem Weg in eine Marktlücke: es gibt nämlich zur Zeit keine Alternativen in Deutschland, sodaß jeder Anfänger hier zugreifen muß, wenn er mehr über sein Hobby erfahren möchte. Bei Ulmer erschienen, ist dies Buch handwerklich hervorragend: Fester Einband, hochwertiges Papier, die Farbfotos excellent, praktisch keine Farbstiche, die unangenehm ins Auge stechen. Der Druck ist ausgewogen, 2-spaltig und gibt dem Auge genügend Weiss, obwohl der Schriftschnitt ziemlich schmal ist, wird das Auge nicht unruhig, da genügend Unterbrechungen mit Überschriften und Absätzen eingebracht sind. Dies ist ein lesbares Buch: Nicht nur von der Typografie, sondern ebenfalls vom Inhalt. Gerade der Anfänger bekommt gute Einführungen in die Geschichte der Kamelie, ihre Kultur und den Möglichkeiten der praktischen Verwendung besonders in den wärmeren Gebieten Deutschlands. Der Katalogteil bietet einen sehr guten Überblick über die aktuellen Kameliensorten. Aber nicht nur dem Anfänger, sondern auch dem Experten kann dieses Buch wärmstens empfohlen werden. Unverständlich ist mir, weshalb der Verlag den Einband geändert hat. Sehen Sie im Hauptteil die Abbildungen beider: Während der Titelwechsel in Ordnung ist, sind im alten Titelbild die Kamelien wirklich schön, das Auge springt drauf. Im neuen Bild ist das Rot sehr blaustichig, damit kalt und intellektuell (Halte dagegen: das warme Rot der San Dimas bei Fischers Buch: Kamelien!!!!). Wir kaufen aber auch Bücher mit dem Herzen! Die kleinen Blüteneinschübe auf dem Titel sind unmotiviert. Wie sehen Sie dies: alt gegen neu? Spinne ich da? Dies Buch ist auf dem guten Weg vom Blumenbuch zum Kompendium. Hierzu hat es sich sicher noch mehr den deutschen Gegebenheiten anzupassen. Urbans Buch entstand aus dem Kamelienwissen im englischen Sprachraum, wie im Buch vermerkt und im Text und in der Auswahl der Sorten und Beipflanzen deutlich zu merken ist. So ist nach meinen Erfahrungen die Ingwerlilie (Hedychium) selbst in Frankfurt im Garten nicht winterfest (oder sind die Winter dort inzwischen doch so warm?). Urbans bringen Ihre eigene Erfahrung bei der Kultur der Kamelien ein. Nun ist es aber in Frankfurt, im geschützten Garten, deutlich winterwärmer als im übrigen Deutschland, zudem kommen die sehr milden Winter der letzten Jahre hinzu, die die Erinnerung an harsche Kamelienzeiten vergessen lassen. In bevorzugten Gegenden wie Ruhrgebiet oder Rheingraben, gedeihen vielerorts ausgepflanzte große Kamelien. Für diese Gegend ist das Buch optimal. Es gibt aber auch kältere Gegenden (und dort wohnen auch Kamelienliebhaber!). Im Saarland gibt es etwa 10 Freilandexemplare, leider nicht bei mir im Garten. Ich habe zwei Standorte probiert, aber die Büsche wurden immer kleiner. Bonsais sollte man aber nicht im Garten überwintern. Entsprechend ist die Kübelkultur in diesem Buch viel zu kurz gekommen, es gibt keine konkreten Hinweise, warum wann nach draußen gesetzt wird, und wann eingeräumt wird, welche Plage die Blattläuse sind, und wie man die Schildläuse erkennt. Hier ist also noch einiges fortzuführen in den nächsten Auflagen: ein gutes Buch noch besser machen. Anfänger neigen dazu, die Angaben über Winterhärte wörtlich zu nehmen. Alle die Angaben aber beruhen auf Hörensagen, warum eine Sorte zwei, eine andere drei Sterne hat, ist nicht zu fassen. Welches ist die Methode der Einteilung? Allenfalls kann man aus Erfahrung sagen, daß eine Sorte sich in ... gut benommen habe. Ein Auspflanzen ist immer ein Experiment. Die Kamelien werden nicht umkommen dabei. Sehr winterfest war bei mir 'Spring Festival', keine Blatt- oder Rindenschäden. Im Frühjahr brachte sie aber nur 3-4 Blüten; jetzt, im Kübel in der Garage, einige hundert. Meine Frage: woher kommen die Härteangaben, besonders die Temperaturgrade, die gerade noch überlebt werden? Ich arbeite an folgenden!:
Haikal
Van Geel:
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